Informell oder nicht? Auf jeden Fall prägnant! „Kyrie“ aus Grochowiaks „Requiem“-Zyklus.
ACTION PAINTING
Zwei Aktionen rund um „LUX PERPETUA“, unsere aktuelle Ausstellung
Thomas Grochowiak (1914–2012) bezeichnete die Verfertigung seiner Gemälde gern als „Mal-Aktionen“. Das hatte sicherlich mit den Abstrakten Expressionisten in den USA zu tun, bei denen im fertigen Werk die malerische Geste – also der Malprozess selbst – sichtbar bleiben sollte. Der bekannteste von ihnen, Jackson Pollock, sah in der Leinwand seine „Arena“. Wie Pollock malte auch Grochowiak auf einer horizontalen Malfläche.
Bilderstreit: Ulrich Konrad und Damian Dombrowski bei einem früheren KMD (2021).
Ein neuer Kunst-Musik-Dialog
Aktiv wird nun auch das Martin von Wagner Museum, das derzeit Grochowiaks „Requiem“-Zyklus präsentiert. Am Samstag, 15. Juni um 11 Uhr wird der Toscanasaal der Residenz zur ‚Arena‘ für Ulrich Konrad und Damian Dombrowski, die dort einen neuen Kunst-Musik-Dialog (KMD) austragen – oder besser: ausfechten.
Die beiden Professoren – Musikwissenschaftler und Mozartforscher der eine, Kunsthistoriker und Museumsdirektor der andere – schenken sich nämlich nichts, wenn es darum geht, den Standpunkt ihrer jeweiligen Disziplin als den einzig wahren zu vertreten. Auf diese Weise nähern sie sich einem tieferen Verständnis von Grochowiaks Bilderserie an: improvisiert und spritzig, humorvoll und frotzelnd, interdisziplinär und antagonistisch.
Insofern kann KMD zwar ‚Konrad mit Dombrowski‘ bedeuten; richtiger wäre indessen ‚Konrad gegen Dombrowski‘, wenn auch immer für die Kunst – und die Musik: Die Veranstaltung dient auch als Einführung in Mozarts „Requiem“, das am gleichen Tag um 19 Uhr im Kiliansdom aufgeführt wird.
Das seit Jahren beliebte KMD-Format wird regelmäßig zum Mozartfest Würzburg veranstaltet. Auch die Sonderausstellung „LUX PERPETUA“ findet in Kooperation mit dem Festival statt. Einlass in den Toscanasaal (Residenz, Südflügel, 2. Stock) ist ab 10.30 Uhr, der Eintritt ist frei.
Das Ausstellungserlebnis verlängern: das Versprechen des Katalogs zu „LUX PERPETUA“!
Führung mit der Domschule Würzburg …
Denjenigen, die den originalen Gemälden unter kundiger Begleitung begegnen möchten, bietet sich am Mittwoch, 3. Juli um 19 Uhr Gelegenheit dazu: Prof. Dombrowski, der „LUX PERPETUA“ kuratiert hat, wird Grochowiaks „Requiem“-Zyklus in der ‚Kleinen Galerie‘ des Martin von Wagner Museums vorstellen.
Die Abendführung findet auf Einladung der Domschule Würzburg statt; mit der Akademie des Bistums Würzburg kooperiert das Universitätsmuseum zum wiederholten Male. Die Kosten betragen 9 € (ermäßigt 7 €) einschließlich Eintritt in die Ausstellung. Anmeldungen über die Homepage www.domschule-wuerzburg.de oder per E-Mail an info@domschule-wuerzburg.de.
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… oder Sie kommen allein!
Selbstverständlich kann „LUX PERPETUA“ jederzeit auch individuell erkundet werden – sie ist zu den üblichen Öffnungszeiten der Gemäldegalerie des Martin von Wagner Museums zugänglich; vor den Mozartfest-Konzerten im Kaisersaal der Residenz ist die Ausstellung zusätzlich von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Eintritt: 3 €.
Ganz besonders empfehlen möchten wir den Ausstellungskatalog: 76 Seiten, durchgehend farbig bebildert, mit exzellenten Neuaufnahmen der „Requiem“-Gemälde und Texten von Damian Dombrowski, erschienen im Verlag J. H. Röll zum Preis von 7 €.