Gipsabguss von einem Original aus der Antikensammlung
Größe (L/B/H): 230 135 x 70 mm
Kopf eines Kentauren
Kopffragment vom Parthenon in Athen, pentelischer Marmor, 447–440 v. Chr.
Das Kopffragment eines Kentauren, eines Mischwesens aus Pferd und Mensch, gehört zur fünften Südmetope des Parthenon auf der Akropolis von Athen (Gipsabguss hier vor dem Museumseingang), die sich heute im British Museum in London befindet. Die als Hochrelief gearbeiteten Metopenplatten, die in 13 m Höhe rings am Gebälk des Tempels angebracht waren, stellten den Kampf dar, der sich auf der Hochzeit des Peirithoos zwischen der Sippe der Lapithen und den als Gäste geladenen Kentauren entspann (Kentauromachie). Das Fragment befand sich im Besitz Martin von Wagners und gelangte im 19. Jh. mit dessen Sammlung von Rom an die Universität Würzburg. In der Physiognomie des Kentauren zeigen sich dämonisch-pathetische Züge: großes aufgerissenes Auge, hochgezogenes Oberlid, Falten an der Nasenwurzel, geöffneter Mund mit breiten Lippen, der die oberen Zähne erkennen lässt. In den Gesichtszügen spiegelt sich auch der Ablauf des Kampfes. Dem Kentauren, der den tödlichen Streich zu führen meinte, greift der Gegner unversehens nach der Gurgel; sein rechter Daumen ist noch unterhalb des Bartes zu erkennen. Die Kentauromachie zählt zum klassischen Kanon an Bilderserien, die den Kampf zwischen Zivilisation (gut) und wilder/abartiger Natur (schlecht) thematisieren.