Gipsabguss von einem Original aus der Gemäldegalerie
Größe (L/B/H): 230 x 10 x 255 mm weiß oder gefärbt
Relieftafel mit Julius Echter von Mespelbrunn
Hans van (der) Mulen, Miniaturepitaph mit Porträt Julius Echters von Mespelbrunn, Würzburg, Solnhofener Stein, 1576
In seiner 44-jährigen Regentschaft führte der Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1545–1617) eine künstlerische Blüte herbei, die seinem Territorium den Anschluss an die internationale Renaissance sicherte. Das früheste Werk eines der vielen flämischen Bildhauer, die für Echter arbeiteten, ist der 1576 datierte Minia-turepitaph mit dem Porträt des knapp dreißigjährigen Fürstbischofs im Zentrum. Es ist eingebettet in antikische Architektur, Roll- und Beschlagwerk, Figuren verschiedener Größe sowie üppige Ornamentik. Die Halbfigur in weltlicher Tracht – die somit als fränkischer Herzog und nicht als Bischof von Würzburg charakterisiert wird – scheint aus einem Fenster zu schauen, das von Personifikationen des Glaubens (mit Kreuz) und der Hoffnung (mit Anker) flankiert wird. Diese Konstellation ruft unwillkürlich die Nächstenliebe als dritte christliche Tugend herbei. Sie soll sich vielleicht in Echter verkörpern, der im gleichen Jahr 1576 den Grundstein für das Juliusspital legte. Über ihm prangt das fürstbischöfliche Wappen in einer Ädikula, neben der die heiligen Bischöfe Burkard und Kilian als Ahnherren und Gewährsleute der Würzburger Kirche ihre Insignien präsentieren.