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WĂŒrdigung, Wissen, Witz: Buchvorstellung mit ĂŒberbordender Resonanz


Riesenandrang bei der PrĂ€sentation des Buches „Die Entstehung der WĂŒrzburger Residenz. Die Architektur“ von Stefan Kummer am 16. MĂ€rz: Der Toscanasaal platzte aus allen NĂ€hten, anschließend wurde in der GemĂ€ldegalerie gefeiert.



27 Jahre lang reprĂ€sentierte Professor Stefan Kummer die WĂŒrzburger Kunstgeschichte, als Lehrstuhlinhaber, als Museumsvorstand und nicht zuletzt als manchmal unbequemer Mahner in Fragen der Architektur und des Denkmalschutzes. Dass er sein Publikum in den elf Jahren seit seiner Emeritierung nicht verloren hat, konnte am vergangenen Samstag bestaunt werden: Die Massen strömten.

 

Warum hatte es trotz Kummers PrĂ€senz bislang seitens der Stadt WĂŒrzburg nie eine Ehrung fĂŒr ihn gegeben, fragte OberbĂŒrgermeister Christian Schuchardt in seinem Grußwort. Möglicherweise liege es daran, dass die KĂ€mpfernatur Kummer sich mit frĂŒheren StadtoberhĂ€uptern nicht so gut verstanden habe. Doch nur wo Reibung herrsche, könne auch Grandioses entstehen.

 

Damit war der Bogen zur Residenz geschlagen, konkret zu dem Ringen zwischen Bauherren und BaukĂŒnstlern, Handwerkern und Finanzverwaltung des Hochstifts, das in Kummers Buch en detail zum Leben erweckt wird. Es ist die erste umfassende Publikation zur Planungs- und Baugeschichte des fĂŒrstbischöflichen Residenzschlosses seit 101 Jahren; ĂŒber dreißig Jahre Forschung hat Kummer in sein opus maximum investiert. Jetzt wurde das dreibĂ€ndige Werk öffentlich prĂ€sentiert – und sein Autor mit dem „Tanzenden SchĂ€fer“ der Stadt WĂŒrzburg ausgezeichnet.

 

Das Martin von Wagner Museum ĂŒbernahm, in Kooperation mit den „Freunden der WĂŒrzburger Residenz“, die Organisation des Festakts. Schließlich sollte die Neuerscheinung in dem GebĂ€ude vorgestellt werden, von der sie handelt. FĂŒr den anschließenden Empfang lag es nahe, die Pforten der GemĂ€ldegalerie zu öffnen, die Kummer von 1987 bis 2013 geleitet hat.


150 PlĂ€tze fasst der Toscanasaal, fast doppelt so viele Personen kamen und mussten wegen ÜberfĂŒllung teilweise wieder gehen. FĂŒr die atmosphĂ€rische Einstimmung sorgte der Pianist Michael GĂŒnther mit einem italienischen Clavicembalo aus dem 17. Jahrhundert, auf dem er StĂŒcke aus der Erbauungszeit der Residenz darbot.

 

Dorothea Klein, WĂŒrzburger Professorin fĂŒr Mittlere Germanistik, stellte Gliederung und Schwerpunkte des ĂŒber 1200-seitigen Buches vor; Professor Georg Satzinger von der UniversitĂ€t Bonn ließ die Jugendzeit des spĂ€teren Residenz-Architekten Balthasar Neumann bis 1720 lebendig werden, dem Jahr der Grundsteinlegung. Schließlich kam Dr. Christiane Kummer zu Wort, um einen persönlichen – bisweilen rĂŒhrenden, aber meistens sehr amĂŒsanten – Blick auf „Stefan Kummer und die Residenz“ zu werfen: „Die Kinder waren aus dem Haus, Balthasar Neumann zog ein.“



1.     Überreichung des „Tanzenden SchĂ€fers“ an Stefan Kummer durch den OberbĂŒrgermeister der Stadt WĂŒrzburg, Christian Schuchardt.

2.     Jeder Platz besetzt, viele StehplÀtze geschaffen: Der Toscanasaal bei der BuchprÀsentation.

3.     Die „Freunde der Residenz“ haben das Buch zum großen Teil finanziert. Ihre Vorsitzenden begrĂŒĂŸten die GĂ€ste.

4.     Michael GĂŒnther spielte Werke von Fischer, Chelleri und Platti auf einem Clavicembalo, das um 1665 in Rom fĂŒr Papst Clemens IX. gefertigt wurde.

5.     Professorin Dorothea Klein hat das Buch lektoriert und gesetzt. Folgerichtig ĂŒbernahm sie die inhaltliche Vorstellung.

6.     Professor Georg Satzinger begleitete Balthasar Neumann auf seiner Wanderschaft von seiner Geburtsstadt Eger bis nach WĂŒrzburg.

7.     Private Einblicke in die Arbeit ihres Mannes am Residenzbuch gewĂ€hrte Dr. Christiane Kummer – witzige Anekdoten inklusive.

8.     Sichtlich erleichtert ĂŒber das Erscheinen seines Buches: Professor Stefan Kummer bei seinen Dankesworten.

9.     Stehende Ovationen: Der Applaus galt nicht nur dem Buch, sondern auch einer Lebensleistung. 

10. Die randvolle GemĂ€ldegalerie beim Weinempfang. Auf die Neuerscheinung wurde krĂ€ftig angestoßen.




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