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Alter Wein in neuen Schläuchen? – Die Antikensammlung baut um und erfindet sich neu!


Während in der ‚Kleinen Galerie‘ noch wenige Wochen die Sonderausstellung „Wein & Sinnlichkeit. Der Fotograf Johann Willsberger entdeckt das griechische Symposion“ zu genießen ist, haben viele fleißige Handwerker und helfende Hände während der Schließungszeit der Dauerausstellung dafür gesorgt, dass die Antikensammlung ihre Gäste mit einem neu gestalteten Entrée in Empfang nehmen kann: Optisch angelehnt an den Eingangsbereich der Gemäldegalerie präsentiert sich die 3. Etage des Museums neuerdings mit beiderseits weit geöffneten Flügeltüren. Dahinter erwartet die Besucherinnen und Besucher innerhalb des neuen Anblicks unter anderem ein völlig veränderter Museums-Shop.



Die von Amer Aljbaie entworfenen Regale leiten in wellenartigen Konturen fließend zum Empfangstresen über. Auf verschieden tief gestaffelten Ebenen ist ein reiches Sortiment an Katalogen und Souvenirs zu bestaunen; so etwa ein fröhlich-farbenreiches Spektrum an Uschebtis aus der Gipserei von Erwin Riedmann oder Replikate unseres römischen Steckkalenders, auf Wunsch auch als Wanduhr erhältlich. Die vielseitigen Angebote erstrahlen in einem gänzlich neuen, wohltemperierten Licht, denn zu den verschiedenen Baumaßnahmen zählte auch die Installation von Spots, die dem Museumspublikum nicht nur mit einer angenehmen Stimmung aufwarten, sondern auch Orientierung bieten. Neu eingerichtete Schließfächer im Vestibül sorgen für einen entspannten Museumsbesuch.

 

All das ist aber nur der Auftakt zu umfassenderen Veränderungen, die die Antikensammlung in den nächsten drei Jahren angehen wird: Heuer hat der Bund einen Antrag auf Fördermittel bewilligt, die das neue Beleuchtungskonzept auf die gesamte Dauerausstellung ausdehnen lassen. Endlich wird der alte Bestand aus Leuchtstoffröhren der 1960er Jahre, die an der Decke des Eingangskorridors unangenehm die Blicke auf sich ziehen und hinter den Gesimsen der großen Ausstellungsäle eher die Gewölbe als alles andere illuminieren, ausgetauscht gegen ein System flexibel einsetzbarer LED-Spots. Künftig werden diese Lampen eine gezielte Ausleuchtung der antiken Kunstwerke ermöglichen und damit die Freude an den Bildern durch ganz neue Seherfahrungen beleben.



Ferner sorgt der Neuzugang von hochwertigen Stahlvitrinen aus dem Deutschen Museum in München dafür, dass wir ab jetzt an einer neuen Konzeption zur Aufstellung der antiken Artefakte arbeiten werden. Thematische Aspekte sollen die strenge chronologische Gliederung der Dauerausstellung stärker ablösen als bisher. Einzelne Stationen sollen besondere Forschungsbereiche zur griechischen Keramik und anderen Gattungen der Kleinkunst exemplarisch vorstellen und dadurch für ein attraktiveres Vermittlungsangebot sorgen. Im Zentrum des Wandels wird die ‚Sprache der Bilder‘ und ihre verschiedenen Funktionsebenen als Gegenstand des Interesses stehen, der die Antike bis heute mit der Gegenwart verbindet: Die Antikensammlung geht künftig mit diversen Mitteln in die Kommunikation, indem sie zur Reflektion über die Grundlagen visueller Kommunikation einlädt. „Alter Wein“ schmeckt besonders gut, solange er eine professionelle Behandlung erfährt!



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